Der erste Satz deines Sachbuches
Über die Bedeutung der Überschrift haben alle schon viel gehört, die online sichtbar sein wollen. Überall, wo wir auftreten, brauchen wir einen Titel, einen eye catcher, der wie ein Stoppschild fungiert. Frei nach dem Motto: Achtung, diese News nicht verpassen, sie könnten dein Leben verändern!
Aber was kommt danach?
Genau, der erste Satz.
Und der ist nicht weniger wichtig als die Überschrift, denn er beweist, dass du dein Versprechen einhalten kannst.
Hier gehört dein Aufhänger hin. Er beginnt mit dem ersten Satz und kann den ganzen ersten Absatz umfassen.
Der Aufhänger für dein Sachbuch
Was genau ist dein Aufhänger?
Es ist der kleine Umweg, mit dem du zu deinem Thema führst.
Ich habe oben mit der Neugierde begonnen. Die hat nichts mit dem Schreiben zu tun, sondern mit der Art und Weise, wie wir durchs Leben gehen. Wenn wir mit unserem ersten Satz Neugierde wecken, dann ist uns unser Aufhänger gelungen.
Du solltest dir ein Bild suchen, das dem Leser entweder vertraut ist oder nach dem er sich sehnt. In meinem Fall ist es die Neugierde, die du wecken möchtest (davon gehe ich mal aus 😊).
Willst du beispielsweise über eine einfache und nachhaltige Diät schreiben, könnte das so klingen:
Ihr Magen knurrte, während sie durch den Discounter ging. Hier eine Schokolade, dort ein Stückchen Kuchen, ach ja, auf die Leberwurst hätte sie auch gerade Appetit …
Oder
Sein Blick schmeichelt ihr, sie legt seine Hand um ihre Taille. Oh, wie sie das genießen kann. Wie gut hat es ihr getan, in den vergangenen Wochen immer vertrauter mit ihrem Körper zu werden …
Kann ich beim Aufhänger übertreiben?
Ein bisschen übertrieben, meinst du? Das kommt auf dein Thema und deine Leserschaft an. Nur weil du ein Sachbuch schreibst, brauchst du Emotionen nicht außen vor lassen. Im Gegenteil. Sie sind elementare Bestandteile des Lebens.
Wichtiger ist es, ob dein Aufhänger wirklich zu deinem Thema passt. Wenn er zu weit hergeholt wirkt, dann hast du bereits mit dem ersten Satz verspielt. Das wäre schade. Hierbei geht es nicht wie bei den Postings auf Social Media darum, jede Lebenssituation auf dein Thema anzuwenden. Da findet der Trigger eher auf der Ebene statt, dass sich der Leser, der den Schreiberling kennt, fragt, „na, wann kriegt er die Kurve?“.
Du solltest auch im ersten Satz den Bezug zu deinem Thema klar herausstellen. In meinen beiden Beispielsätzen geht es zum einen um Hunger bzw. Appetit und zum anderen um Attraktivität, Partnerschaft, Sexualität und Lebensfreude. Weshalb sollten wir sonst eine Diät planen – außer aus medizinischen Gründen?
Kommuniziere deine Botschaft in Bildern
Bildhafte Sprache, Storytelling, gehirngerechte Kommunikation – das alles macht einen guten Text aus. Andernfalls bleiben unsere Buchstaben einfach nur Buchstaben. Mir geht das mit Zahlen so. Damit kann ich keine Bilder verbinden, also fällt es mir schwerer, sie mir zu merken. Wenn ich sie mir aber vorspreche, kann ich den Klang, die Melodie verinnerlichen.
Deine Aufgabe ist es also, deine Kernbotschaft herauszuarbeiten (wie eben bei der Diät) und dazu Bilder zu entwickeln, die deine Zielgruppe ansprechend finden. Wenn du über das große Thema Führungskräfte-Entwicklung schreibst, geht es vielleicht um das Wir-Gefühl im Team, das sich mit dem Bild der Weihnachtsfeier darstellen lässt, die nicht deshalb so fröhlich war, weil der Glühwein ständig nachgeschenkt wurde, sondern weil die Begegnung auf Augenhöhe für alle Beteiligten so unendlich kostbar war. Weil sie die Weihnachtsbotschaft spüren konnten, obwohl davon überhaupt nicht die Rede war.
Du merkst, Bilder sind immer emotionsgeladen. Das geht gar nicht anders. Allerdings assoziieren du und ich sicherlich unterschiedliche Gefühle beim Anblick eines Lamborghinis. Dem einen zaubert diese Bild ein Lächeln ins Gesicht, den anderen durchzieht bei diesem Anblick eine leise Sehnsucht, der nächste zuckt leicht mit der Schulter und fragt „und jetzt?“ und der letzte wiederum empört sich, mit welchem Kapitalisten er es jetzt schon wieder zu tun hat. Auch das Bild eines Südseestrandes weckt nicht nur positive Gefühle, wie wir vielleicht vermuten könnten. Dem einen sind die Wellen zu flach, das Wasser zu warm und die Sonne zu heiß. Der andere hat eine Sonnenallergie und beim nächsten ging genau dort die letzte Beziehung in die Brüche.
Prüfe also, welche Bilder zu deiner Kernbotschaft und zu deiner Zielgruppe passen. Sicherlich kannst du nie alle gleichermaßen zufrieden stellen, doch dafür kannst du ja unterschiedliche Bilder wählen. Der Grundtenor ist es dann, der entscheidend ist.
Übernimm die Führung als Experte und als Autor
Überschrift, erster Satz, erster Absatz, Aufhänger – es geht immer um dasselbe: Du nimmst deinen Leser an die Hand und führst ihn durch dein Thema. Das können wir leiser oder lauter gestalten, je nach Laune und nach Anlass. Wichtig ist nur, dass du dich dabei so zeigst, wie du wirklich bist. Als Experte bist du ja viel mehr als ein Autor. Du lebst ja dein Thema tagein tagaus. Das sollen und wollen deine Leser spüren. Sie wollen wissen, dass dein Buch nicht von jemand anderes oder von einem Sachbuchautor geschrieben wurde, der einfach gut recherchieren kann.
Zeig dich zwischen den Zeilen. Das beginnt bei deinem Aufhänger, der nicht nur deine Zielgruppe neugierig machen, sondern auch zu dir passen soll.
Ein Buch ist ein Gesamtkunstwerk, bei dem viele Ebenen berücksichtigt werden müssen. Ich unterstütze dich gerne dabei, damit dein Buch das beste wird, das du je geschrieben hast. Buche dir hier einen kostenfreien Gesprächstermin und lass uns reden.